RCS - Stressfaktoren

Was uns stresst und warum Betroffene damit meist nicht umgehen können

Stress, Auswirkungen, RCS

Für alle, die nicht durch eine Cortison-Behandlung an RCS erkrankt sind.

Ein Augenproblem durch Stress? Bekommt man nicht eher einen Herzinfarkt? Verschiedene Unikliniken forschen in Richtung psychosomatischer Erkrankung. Zuerst erscheint das unsinnig, aber Diskussionen im Forum sowie dazu parallel laufende Umfragen scheinen diese Theorie – Ausbruch von RCS – Retinopathia centralis serosa durch psychischen Stress zu belegen. Gerne bezeichnet man RCS als die Managerkrankheit des Auges.

Die folgenden Schaubilder sind meine Interpretation der ursächlichen Entstehung eines Teufelskreises, der schlussendlich zu RCS führen kann. Das Beispiel ist aus dem Leben gegriffen. Der Chef kommt lautstark in unser Büro.

Normaler Stressverlauf

Zuerst sitzen wir gemütlich an unserem Schreibtisch und träumen vom Wochenende. Wie schön! Der Chef betritt das Zimmer und legt los. Wir haben plötzlich Stress. Cortisol und andere Stresshormone (Adrenalin etc.) werden ausgeschüttet, wir erhöhen unseren Blutzuckerspiegel, erhöhen den Blutdruck und sind hoch konzentriert. Je nach Typ und Situation gehen wir in Angriffs- oder Fluchtposition.

Unser Chef hat uns kurz die Sachlage erläutert und verlässt das Zimmer wieder.

Na, da können wir uns ja wieder zurücklehnen und die Sache in Ruhe, aber mit Konzentration angehen. Wir vergessen den Vorfall, fahren den Blutzuckerspiegel und den Puls zurück und schicken die Stresshormone zum Schlafen. Alles ist wieder normal.

Dauerstress

Gleiche Situation wie oben. Das Ende ist aber grundverschieden!

Irgendwie können wir nicht abschalten. Die Gedanken kreisen im Kopf. Wir machen uns Vorwürfe und setzen uns selbst unter Druck. Die Situation kommt uns immer wieder in den Sinn. Wir blockieren uns selbst.

Dieser Zustand hält an. Es bildet sich ein “Grundlevel” an Stresssymtomen. Der Cortisolspiegel und damit die Anwesenheit weiterer Stresshormone ist erhöht. Wir können nicht mehr richtig einschlafen. Innere Unruhe quält uns. Ein Teufelskreis beginnt.

Erschwerend dürfte sein, dass die Einstellung und das Charakterbild von RCS Patienten zunächst diesen Zusammenhang vehement verleugnet. Erst im weiteren Verlauf wächst die Erkenntnis, dass es diese Zusammenhänge geben könnte.

Ertappt? Doch wie mit dem Stress umgehen?

Für RCS Patienten typisch ist die Erscheinung, Nebensächlichkeiten vergolden zu wollen. Die Unfähigkeit, 1+1=3 sein zu lassen, Barrieren in der Entscheidungsfindung sowie eine ständig vorhandene innere Unruhe führen zu psychischem Druck. Es wird übereinstimmend von Betroffenen berichtet, dass zur Zeit des RCS Ausbruchs hohe psychische bzw. seelische Belastung vorhanden war:

  • Mobbing
  • Angst
  • Depressionen
  • Tod von Angehörigen
  • Familiäre Probleme
  • Diäten und Figurwahn
  • Perfektionismus
  • Überforderung

RCS übt durch die extreme Bedrohung das zentrale Sehvermögen zu verlieren zusätzlichen, teils enormen Druck auf die Betroffenen aus. Ein Teufelskreis beginnt, der zu weiterem erhöhtem psychischem Druck, Ungeduld und Depressionen führen kann. Ein erfolgreiches Rezept in der Behandlung von RCS – Retinopathia centralis serosa ist es, diesen Teufelskreis aufzubrechen. Es dürfte ratsam sein, psychologische Hilfe zu suchen, um die innere Einstellung zu sich selbst zu verändern.

Teilnehmer im Forum berichten über erfolgreiche Behandlungen mit Johanniskraut und Anti-Depressiva. Wahrscheinlich hat der sich einstellende LMAA-Effekt positive Einflüsse auf RCS.

Folgende “Therapie” erscheint Erfolg versprechend:

  • Akzeptanz der RCS als psychosomatische Erkrankung
  • Einsicht, dass RCS ein extremes Warnsignal des Körpers ist (Körper: Ich kann diese Situation nicht mehr sehen!)
  • Analyse des eigenden Verhaltens und konsequente Arbeit an den eigenen Stressoren
  • Externe Hilfe beiziehen, man schafft das nicht allein
  • Mehr Spaß haben, Augen offen halten und sich intensiv alles anschauen
  • RCS als Chance ansehen, sein Leben positiv zu verändern
  • ………..

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Ein Beispiel: Stau. Stau ist für viele (mehrheitlich Männer) ein Greuel. Stress pur. Man kommt zu spät. Doch warum ist das Stress? Warum kommt man zu spät? Weil man zu spät losgefahren ist. Weil wir den Stau nicht berücksichtigt haben. Weil wir uns selbst ein Ziel gesetzt haben pünktlich anzukommen und es jetzt nicht mehr erreichen. Wir wollen es aber erreichen! Warum geht es nicht weiter? Warum fahren die alle so langsam? Warum müssen die heute hier an der Autobahn bauen? ….. Können die anderen etwas dafür, dass wir Stress haben? NEIN!

Wie wäre es statt dessen, früher loszufahren? Oder einfach den Stau so zu akzeptieren, anzurufen, dass man leider zu spät kommt um es sich dann bequem zu machen? Wir haben immer noch die gleiche Situation, nur wir reagieren darauf anders!

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Stress ist nicht die eigentliche organische Ursache für RCS, kann aber als ein “bevorzugtes” Ausbruchskriterium angesehen werden. Die Zusammenhänge zwischen der Krankheitsbewältigung und den häufig auftretenden Rezidiven sind ebenfalls noch nicht genau erforscht. Trotzdem sollte man sich der RCS stellen, sich über die inneren Stressoren bewusst werden und mit Leichtigkeit, einer Portion Geduld und mit Lebensfreude diese schwierige Situation meistern.

Lach mal wieder!

Behandlungsmöglichkeiten

OCT und Angiographie
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