Die Welt der Makro - Fotografie

The Blind Spot:
Kleine Wunder, die nicht jeder sieht.

Mit dem Makroobjektiv in der Natur unterwegs.

Genau hinsehen und die Lesebrille aufsetzen! Jetzt wird es klein und winzig und wir wollen faszinierende Dinge auf den Sensor bannen. Verborgende Schönheiten, es gibt sie noch! Wenn auch – ich muss es zugeben – die Meinungen bei Insekten und Spinnen ein wenig auseinander driften. Trotzdem: Der Staubsauger muss es nicht immer sein!

Im Makrobereich kommt es auf Sorgfalt an. Man darf nicht stören, sonst sind unsere Modelle weg, zu Recht. Also leise anpirschen und genau hinsehen! Doch auch ich laufe noch an vielen Fotomodellen vorbei. Fast vergessen: Man braucht Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Mal schnell ein Makro schießen ist selten möglich.

Etwas zur Ausrüstung

Makroobjektiv, ruhige Hand und / oder ein Stativ

Im Bereich der Spiegelreflexkameras gibt es spezielle Makroobjektive. Diese haben meist eine bezahlbare Lichtstärke von 2,8 und fangen bei Brennweiten um die 50mm an.  50mm heißt aber auch, dass wir ziemlich nah an unser Fotomodell heran müssen! Schmetterlinge mögen das nicht so. Da greift man besser auf Brennweiten ab 90mm zurück, z.B. auf das Tamron 90mm 2,8 oder das Sigma 105mm 2,8. Wer es sich leisten kann: Es gibt auch Makros mit 200mm und mehr.

Makroblitz (Zangenblitz)

Eine Makroblitz bewirkt Wunder. Makros werden nicht mit dem normalen Blitz geblitzt. Das funktioniert nicht, da unsere Modelle vom Blitz nicht erreicht werden (Abschattung durch das Objektiv etc.) Die Motivprogramme für Makroaufnahmen schalten den Blitz daher kategorisch aus. Eine Ausnahme bilden die Makroringblitze, die am Objektiv montiert werden und mit mehreren Blitzröhren arbeiten. Sehr zu empfehlen, da mit diesen Blitzen mit Blende 18, ISO800 und einer Zeit von 1/200 Sek. gearbeitet werden kann.

Aufnahmetechnik

Schärfentiefe einstellen (Blende)

Im Makrobereich lässt leider die Schärfentiefe zu wünschen übrig. Kompaktkameras sind hier weniger betroffen, da die Objektive meist sehr kurzbrennweitig sind. Um die Schärfentiefe zu erhöhen müssen wir die Blende schließen, also die Blendenzahl erhöhen. Damit steigt aber die erforderliche Belichtungszeit!

Belichtungszeit (ISO Einstellung)

Für Makroaufnahmen sollten wir eine möglichst kurze Belichtungszeit und eine kleine Empfindlichkeit wählen, die noch kein Rauschen aufweist. Am besten die ISO Automatik abschalten oder kontrollieren. Für aus-der-Hand-Makros wähle ich ISO 1600 (Nikon D750) vor.

Fokussieren

Bei Makro-Objektiven sind die Fokussierwege lang. Um nicht jedesmal auf den Autofokus warten zu müssen, nur weil man sich mal 1 mm bewegt hat, schaltet man ihn besser ab. Fokussiert wird dann manuell durch Veränderung der Aufnahmedistanz.

Tipps für gelungene Makros

Wir können noch so abblenden: Im Bereich um 1:1 beträgt die Schärfentiefe nur wenige mm. Zum einen können wir bei der Aufnahme versuchen, unser Fotomodell (wie hier die Stechmücke) von der Seite zu fotografieren. Bedingt durch die geringe Schärfentiefe muss der Fokus absolut sitzen. Die Kontrolle der Aufnahme sollte in 1:1 Vergrößerung auf dem Monitor der Kamera erfolgen.

Beim Fotografieren von Spinnen im Netz müssen wir (wenn alles scharf sein soll) darauf achten, dass sich das Netz absolut parallel zur Kamera befindet.

Grundsätzlich auf die Augen (bei Lebewesen) oder die Blütenmitte (bei Pflanzen) scharfstellen. Liegt der Fokuspunkt daneben, ist die Aufnahme meistens bereit für den Papierkorb.

Eine andere Möglichkeit bietet sich eigentlich nur in Räumen mit konstanten Bedingungen an (Beispiel Blüte mit Stiel): Mit der Kamera auf dem Stativ fotografiert man den vorderen Part der Blüte, dann den Mittelteil, den hinteren Teil und schließlich den Stiel. Anschließend werden die Bilder mittels Ebenenmasken im Bildbearbeitungsprogramm montiert oder man bedient sich einer geeigneteten Fokusstacking Software (mittlerweile beherrschen das auch einige Kameras von Hause aus).

Was ist eigentlich Infrarot-Fotografie?

Neugierig? Dann auf zum nächsten Blind Spot: Dem Infrarotlicht!

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